Energiemanagement-Standardisierung in der Druckindustrie (EMSPI)

Energieverbräuche und Kosten senken   

Senken Sie Ihren Energieverbrauch und sparen Sie bares Geld: Ganz einfach mit dem EMSPI Energiemanagement.

Worum geht es?

Das Projekt „Energiemanagement-Standardisierung in der Druckindustrie (EMSPI)“ wird von der EU gefördert. Ziel ist die Umsetzung von energieeffizienzsteigernden Maßnahmen in kleinen und mittelständischen Unternehmen der europäischen Druckindustrie.

Basierend auf der ISO 50.001 Norm bietet das EMSPI Energiemanagement einen speziell auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Druckindustrie angepassten und vereinfachten Standard zur Energieeinsparung. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf unserer Projekthomepage (www.emspi.eu).

Was haben wir bisher erreicht?

Der EMSPI Energiemanagement Standard ist entwickelt und wurde in der Praxis umgesetzt werden. Zum Standard gehören:

  • Der EMSPI-Maßnahmenplan: Eine umfangreiche Auflistung verschiedener Möglichkeiten, Energieverbräuche zu senken.  
  • Der EMSPI-Leitfaden zur Einführung eines branchenspezifischen Energiemanagements für die Druckindustrie.
  • Die EMSPI Richtlinie zur Erstellung von Kennzahlensystemen. Ein Werkzeug zur Erfassung, Kontrolle und Visualisierung der erzielten Erfolge.

Was bieten wir Ihnen an?

Im Rahmen des Projektes EMSPI bieten wir Ihnen unser Know-how, die erarbeiteten Werkzeuge sowie eine zweitägige Vorortberatung kostenlos an.

Kompakt und auf Ihr Unternehmen zugeschnitten vermitteln wir Ihnen alle relevanten Informationen, die Sie zur erfolgreichen Einführung eines Energiemanagements wissen müssen.

Sprechen Sie uns einfach an und profitieren Sie von der Fachkompetenz des EMSPI-Projektteams.

Das EMSPI Projekt - Endbericht

Das EMSPI Projekt startete im Jahr 2014 mit dem ambitionierten Ziel die Energieeffizienz der europäischen Druckindustrie zu optimieren und somit den ohnehin schwer angeschlagenen Wirtschaftszweig zu entlasten und auf effizientere/gesündere Füße zu stellen.

Im Rahmen des EMSPI Projektes wurden in insgesamt 100 Unternehmen der europäischen Druck- und Medienindustrie (Niederlande, Dänemark, Tschechische Republik, Spanien und Deutschland), Energiemanagement Systeme nach ISO 50001 implementiert.

Sowohl die bereits erzielten als auch die noch zu erwartenden Ergebnisse sind sehr positiv. Es kann von einerReduzierung des Energieverbrauches um 127.000 GJ ausgegangen werden. Dies stellt verglichen mit dem Ausgangswert von 2013 eine 14%ige Reduzierung dar. Damit einher gehen Einsparungen von 13.300 t Co2 sowie ca. 2.140.000€.

Somit wurden die Ziele des EMSPI Projektes nicht nur erreicht sondern sogar übertroffen.

Stand der Umsetzung in Deutschland

In Deutschland wurden in insgesamt 18 Unternehmen der Druck-und Medienindustrie Energiemanagement Systeme umgesetzt.

Acht der insgesamt 18 Unternehmen entschieden sich die EMSPI Basisversion zu implementieren. Die restlichen 10 Unternehmen wählten die EMSPI Vollversion.

Die Basisversion wurde speziell für kleine Unternehmen entwickelt, welche nicht über die nötigen Kapazitäten verfügen um ein Energiemanagement nach ISO 50001 umzusetzen, aber nichts desto trotz ihre Energieeffizienz optimieren wollen. Die Einführung der EMSPI Basisversion umfasst: Ein Training für Energiemanager, einen ersten Energie Review und die Erstellung von ersten Maßnahmen- und Aktionsplänen.

Die EMSPI Vollversion umfasst alle Elemente der ISO 50001 und ermöglicht nach erfolgreicher Umsetzung auch die Zertifizierung nach eben dieser Norm. Den Unternehmen wurde im Rahmen des Projektes ein umfangreiches Trainingsangebot zur Verfügung gestellt, durch welches die Chance einer nachhaltigen und erfolgreichen Umsetzung erhöht wurde.

Energiemanagement Performance der deutschen Druckindustrie

Die Energiemanagement Performance der deutschen Druckindustrie wurde im Rahmen des Arbeitspaketes 2 des EMSPI Projektes zu Beginn des Projektes erfasst. Die Bewertung bezieht sich auf alle Unternehmen der deutschen Druckindustrie und wurde in enger Zusammenarbeit mit den Branchenverbänden BVDM und VDMNW durchgeführt. Auf einer Skala von eins bis 4 (wobei 4 als Best Practice gilt) bewerteten die Unternehmen bzw. Die Verbände die Performance in den einzelnen relevanten Kategorien. Die Ergebnisse sind aus der folgenden Grafik zu entnehmen.

 

Am Ende des Projektes wurde eine ähnliche Bewertung erneut vorgenommen. Dieses Mal wurden alle an dem EMSPI Projekt teilnehmenden Unternehmen erneut auf ihre Performance im Bereich des Energiemanagement untersucht. Die Ergebnisse sind aus der folgenden Grafik zu entnehmen.

Die Ergebnisse der beiden Untersuchungen lassen sich nur bedingt vergleichen, da die erste Untersuchung (mit einem Score von 1,7) die gesamte deutsche Druckindustrie und die zweite Untersuchung (mit einem Score von 2,5) lediglich die an dem EMSPI Projekt teilnehmenden Unternehmen betrachtete. Dennoch lassen sich aus dem Vergleich interessante aussagen über den Erfolg des EMSPI Projektes treffen:

  • Definition von Verantwortlichkeiten: Im Zuge der Implementierung der EMSPI Vollversion konnten ein klarer Anstieg in dieser Kategorie festgestellt werden.
  • Überprüfung und Leistungsvergleich: Im Rahmen des EMSPI Projektes wurden spezielle Energiekennzahlen entwickelt und den Unternehmen zur Verfügung gestellt. Die Vielzahl der Unternehmen hat diese adaptiert und in die Praxis umgesetzt. Daher ist auch in dieser Kategorie ein deutlicher Fortschritt zu erkennen.
  • Zielsetzung und Maßnahmenplanung: Wurden nun für alle teilnehmenden Unternehmen entwickelt. Zum Zeitpunkt der Erhebung war dieser Prozess noch nicht in allen Unternehmen abgeschlossen, daher wurde der maximale Score nicht erreicht. Trotzdem lässt sich auch in dieser Kategorie ein positiver Effekt feststellen. 
  • Produktion und Instandhaltung: Besonders im Bereich der Instandhaltung lassen sich große Optimierungspotenziale erkennen. Oftmals wird eine angemessene Instandhaltung lediglich für die wenigen Primäranlagen, nicht aber für die vielen Sekundäranlagen durchgeführt. Zudem werden in einer Vielzahl der Unternehmen einfachste Instandhaltungsmaßnahmen wie z.B. eine regelmäßige Kontrolle auf Druckluftleckagen etc. nicht durchgeführt.
  • Gesetzgebung und Richtlinien: Auch in dieser Kategorie lassen sich Verbesserungspotenziale erkennen. Wir gehen davon aus, dass sich die Unternehmen im Zuge des regelmäßigen Umganges mit dem umgesetzten Energiemanagement System kontinuierlich Verbessern.
  • Anlagen und Stand der Technik (i.S.v. beste verfügbare Technik = BAT): Hier ist ein deutlicher, wenn auch kleiner Fortschritt zu erkennen. Durch einen systematischen und regelmäßigen Austausch mit den Anlagenherstellern, ließe sich auch in dieser Kategorie noch das ein oder andere Optimierungspotenzial erschließen.
  •  Normen und Zertifizierungen: Zum Ende des Projektes hat noch keines der teilnehmenden Unternehmen eine Zertifizierung angestrebt, dies liegt vor allem an den Zertifizierungskosten und den potenziellen Folgekosten.
  •  CO²-Fußabdruck "Carbon footprint": Die teilnehmenden Unternehmen machen von der Methode der CO2 Bilanzierung bisher keinerlei Gebrauch.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass in den teilnehmenden Unternehmen eine positive Entwicklung zu erkennen ist. Besonders in den Kategorien, welche aktiv durch die im EMSPI Projekt erstellen Materialien unterstütz wurden, lässt sich ein deutlicher Fortschritt feststellen. Trotzdem lassen sich einige weitere Verbesserungsmöglichkeiten identifizieren. Besonders in den Kategorien “Produktion und Instandhaltung” sowie “CO2 Fußabdruck” können über einfachste Maßnahmen deutliche Einsparpotenziale realisiert werden.

Identifizierte und umgesetzte Maßnahmen in Deutschland

Um Einsparpotenziale zu identifizieren, wurde in allen teilnehmenden Unternehmen ein Energiereview durchgeführt. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Kategorien der identifizierten Maßnahmen und die Häufigkeit in der diese umgesetzt wurden.

 

 

Die größten Einsparpotenziale wurden in den folgenden Kategorien identifiziert:

  • Druckluft: Das Thema der fehlenden Kontrollen auf Leckagen (oftmals ein Problem fehlender Instandhaltung, siehe oben) und der fehlenden bedarfsgerechten Ausrichtung der Druckluftkompressoren, waren die häufigsten und einfachsten Optimierungspotenziale in dieser Kategorie. Zudem nutzten nur wenige der Unternehmen die Ablauft der Druckluftkompressoren zur Raumheizung etc.. Eine andere häufig umgesetzte Maßnahme war die Zentralisierung des Druckluftsystems.
  • Beleuchtung: Viele der teilnehmenden Unternehmen verfügten über eine veraltete Beleuchtungsanlage, welche in der Regel ausschließlich manuelle gesteuert wurde. Zudem war der Einsatz von energieeffizienten Leuchtmittel in den Unternehmen eher die Ausnahme. Eine weitere häufig umgesetzte Maßnahme war die Erstellung von Beleuchtungsplänen (Arbeitsplatzbezogene Beleuchtung; Installation von Bewegungsmeldern in Lagerräumen oder WC´s etc.)
  • Raumheizung: Viele der teilnehmenden Unternehmen verfügten über veraltete und schwer zu regulierende Heizsysteme. Die Modernisierung und Umstellung von manueller zu automatisierter Steuerung eröffneten signifikante Einsparungen. Auch die Nutzung der Abwärme von Anlagen und Kompressoren zur Raumheizung war eine oftmals angestoßene Maßnahme zur Einsparung von Energie.
  • Gebäude: Eines der effektivsten Einsparpotenziale ist die sachgemäße Isolierung von Gebäuden und Dächern. Aufgrund des Kostenfaktors und des enormen Aufwandes wird diese Maßnahme in den meisten Fällen nicht umgesetzt. Hinzu kommt noch, dass nicht alle Unternehmen Eigentümer ihrer Räumlichkeiten sind, sondern diese nur mieten. Nichts desto trotz wurden die Unternehmen auf die Einsparpotenziale hingewiesen und für die Thematik sensibilisiert.

Zusammenfassung

Zu Beginn des Projektes waren längst nicht alle Unternehmen davon überzeugt, dass ein Energiemanagement System einen tatsächlichen Mehrwert bietet. Doch nach einem ersten Energie Review erkannten die meisten Unternehmen die Notwendigkeit und das Potenzial aktiv und systematisch an einem effizienterem Umgang mit Energie zu arbeiten.

Die Ergebnisse der nach dem Implementierungsprozess durchgeführten Evaluation lassen darauf schließen, dass die Unternehmen mit den bereitgestellten Projektmaterialien sehr zufrieden waren. Die Zufriedenheit mit der Beratung und Unterstützung der Mitglieder des Projektkonsortiums wurde ebenfalls mit gut bis sehr gut bewertet. Die Unternehmen sind mit den identifizierten Maßnahmen und den bereits erzielten Einsparungen sehr zufrieden und gehen von weiteren Einsparpotenzialen aus. Davon ausgehend und aufgrund des positiven Feedbacks durch die Unternehmen, sehen wir das EMSPI Projekt auf dem besten Weg zu einem vollen Erfolg zu werden.

Mehr Informationen finden Sie unter www.emspi.eu